Bensheimer Weinberge – Schönberger Kreuz

Wir beginnen unsere Wanderung am Bahnhof in Bensheim. In der Unterführung queren wir die B 3 und gehen dann geradeaus bis zum modernen Bürgerhaus. Hier halten wir uns links und biegen gleich wieder nach rechts in die Schlinkengasse, die uns in die Fußgängerzone führt. Rechter Hand von uns liegt der malerische Marktplatz. Nach einem Links-Rechts-Schwenk geht es durch die Obergasse zur stark befahrenen Nibelungenstraße ins Lautertal.

Wir orientieren uns an der gelben 1 und gehen ca. 100 m die Richtung beibehaltend an der Straße entlang, bevor uns die Markierung nach rechts in die Elisabethenstraße weist. Nach der Bachüberquerung biegen wir links ab und wandern an behäbigen alten Sandsteinvillen vorbei talaufwärts. Der idyllische Weg führt bald nach einem Picknickplatz in einen angenehmen, schattigen Mischwald. Am Ende des Weges biegen wir gegenüber einer Ziegelsteinmauer rechts ab und lassen uns nun vom gelben L leiten. Wir passieren die Klinik Schloss Falkenhof, unterqueren nach einer Hinweistafel des Geo-Naturparks zum Thema Hohlwege eine überwucherte alte Steinbrücke und tauchen in den Wald ein.

Eine hohe Lösswand zur Linken vermittelt einen ersten Eindruck der Mächtigkeit dieser eiszeitlichen Sedimentschichten. Kurz danach bleiben wir an der Verzweigung auf der linken Seite des kleinen Bachs und wandern durch den dunklen Hohlweg bergan. Nach einer halben Stunde verlassen wir den Wald und erreichen den Höhenzug der Striet mit Ausblicken bis hinüber zu Pfalz und Donnersberg. Das gelbe L führt uns links auf einen Panoramaweg durch eine fast parkähnliche Natur- und Kulturlandschaft. Durch saftige Wiesen vorbei an knorrigen alten Eichen verläuft der Weg bis zum Schönberger Kreuz. Das Kreuz am Verbindungsweg zwischen Gronau im Meerbachtal und Schönau im Lautertal wurde 1915 im Auftrag von Fürstin Marie zu Erbach-Schönberg errichtet und trägt die Inschrift „Land, Land, Land, höre des Herren Wort".

Auf dem asphaltierten Weg geht es geradeaus weiter bis zur Gabelung, an der wir rechts abbiegen in Richtung Gronau. Zwischen Viehweiden, Rebhängen und Freizeitgrundstücken führt uns der malerische Hügelweg abwärts, dann zieht er in einer Linkskurve in einem steilen Hohlweg hinab in den ländlichen Vorort von Bensheim. Nach zwei wunderbar sanierten Fachwerkhöfen biegen wir rechts ab in die Straße Am Römer. Gegenüber der Kirche und dem ehemaligen Rathaus haben wir am Brunnen den gemütlichen Ortsmittelpunkt von Gronau erreicht. Auf der gegenüberliegenden Seite der Talstraße geht es in der Hambacher Straße nach wenigen Metern nach rechts. Wir verlängern über die Kreuzerstraße in den ansteigenden Kandelbornweg, verlassen das Dorf und erreichen im Wald den nächsten Hohlweg, der uns zur Hinweistafel „Steiniger Weg" führt. Nun zeigt die Beschilderung nach rechts auf den alten Verbindungsweg zwischen Bordmühle und Schannenbach, der früher mit Steinen befestigt war, daher der Name. Zwischen malerisch ausgewaschenen Wurzeln gigantischer Buchen an der Oberkante des Hohlweges wandern wir talwärts.

An einer Kreuzung folgen wir dem Talverlauf mit der grünen Raute geradeaus bis zur Bordmühle im Ortsteil Zell. Das gelbe L führt uns nach rechts auf die Gronauer Straße, die wir nach dem Friedhof halblinks bergan wieder verlassen. An der zweiten Gabelung geht es nach links auf einen unbefestigten Weg. Nach einer Kuppe steigt der Weg ab zum nächsten Hohlweg, den wir nach einer Kehre nach rechts steil bergan wieder hinter uns lassen. An der T-Kreuzung wandern wir nach links und behalten den Weg oberhalb der Weinberge bei. Ein kleiner Abstecher nach rechts führt zum Luginsland. Der auch als „Blaues Türmchen" bezeichnete, im Stil des Späthistorismus erbaute Aussichtsturm war Teil des Baßmannparks, eines ehemaligen Landschaftsparks, der zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende von einem Wormser Textilfabrikanten angelegt wurde. Wir gehen ein kurzes Stück zurück und folgen dann rechts der gelben 1 auf einem üppig überwucherten Weg zwischen den Weinbergen nach Bensheim-Zell. Hier könnten wir den Fußweg entlang der Gronauer Straße benutzen. Ruhiger hingegen ist jedoch die Route, die zunächst geradeaus auf der Gegenseite bergan führt. Nach Eintauchen in den Wald knickt der Weg nach rechts; geradeaus ginge es hoch zum Hemsberg-Turm (s. Wanderung 15). Auf dem aussichtsreichen Panoramaweg lassen wir uns vom Burgensteig vorbei an der Kirche St. Crescens in die Altstadt leiten. Auf bekanntem Weg geht es zurück zum Bahnhof der Weinstadt Bensheim.

Anforderungen
Angenehmer Höhenweg durch Wald, Wiesen und Weinberge ohne problematische Stellen.

Markierung
Zuerst gelbe 1, danach gelbes L bis kurz nach Bordmühle, auf gelber 1 und gelber 2 bis zum Hemsberg, zurück auf Burgensteig.

Einkehr
In Bensheim-Gronau Scholzehof, aktuelle Öffnungszeiten unter Tel. +49/6251 9891689 oder www.scholze​hof.com, meist Fr. bis Sa. ab 17 Uhr, So. ab 11 Uhr. In Bensheim-Zell Vetters Mühle (Mo. und Di. Ruhetag) und Hahnmühle (Mo. Ruhetag). Viele nette Gaststätten in Bensheim.

Karte
Wanderkarte Bergstraße-Odenwald (GNBO Blatt 5, 1 zu 20.000). Hessischer Odenwald Nord (Meki Landkarten GmbH, 1 zu 30.000).

Gut zu wissen
Eingebettet zwischen Rebhängen liegt im Zentrum der Bergstraße die südhessische Weinstadt Bensheim, unter Einheimischen auch Bensem genannt. Die fabelhafte Natur- und Kulturlandschaft rundherum bietet ein umfassendes Angebot an Wanderwegen mit vielen Facetten. Über Hügel, durch Wald und Hohlwege führt die Tour zu ländlichen Vororten und wieder zurück in die heimelige Innenstadt.